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Newsletter-Marketing für Präventionsberater:innen - Praktische Tipps aus 8 Jahren

Bitte keinen Betreff wie "Newsletter 01/2026", denn das liest kaum jemand.

In der Podcast-Episode 230 gebe ich Ihnen Tipps, wie Sie als selbständige Präventionsberater:innen mit einem eigenen Newsletter erfolgreich neue Aufträge gewinnen, indem Sie Vertrauen aufbauen und viel Sichtbarkeit erzeugen – und zwar ohne teure Werbung und Social Media.
Nach dieser Folge wissen Sie, wie Sie Ihre ersten Abonnent:innen gewinnen, wie oft Sie einen Newsletter verschicken sollten und worauf Sie bei Inhalt und Betreffzeile besonders achten müssen, damit Ihre Mails auch gelesen werden.

Ich zeige Ihnen heute also, wie Sie mit Newsletter-Marketing langfristig Vertrauen bei Ihrer Zielgruppe aufbauen und dabei gezielt Ihre Expertise sichtbar machen – ganz ohne sich aufzudrängen. Damit Sie aus Ihren bestehenden Kontakten regelmäßige Aufträge generieren können – durch ein Medium, das Ihnen ganz alleine gehört.

Meine persönliche Geschichte zum Einstieg

Ich erinnere mich noch gut an meinen allerersten Newsletter. Ich hatte keine Ahnung, ob sich überhaupt jemand dafür interessiert. Doch ich habe einfach meine früheren Kund:innen eingeladen – und siehe da: Die ersten Abonnements trudelten ein. Einen direkten Draht zu Interessierten zu haben, war unglaublich bestärkend.

Bereits seit über 8 Jahren schreibe ich nun Newsletter. Und heute gehört er zu meinen wichtigsten Marketingkanälen.
In diesen 8 Jahren hat sich natürlich viel verändert und ich habe auch viel ausprobiert in der Zeit.

Warum ist Newsletter-Marketing wichtig?

  • Newsletter-Marketing ist extrem effizient: Keine Plattform-Algorithmen, keine Abhängigkeit von Social Media.

  • Es ist ein owned media-Kanal: Sie besitzen Ihre E-Mail-Liste selbst.

  • Jeder Newsletter ist ein echter Kontaktpunkt: Er wird genauer gelesen als ein Posting auf Social Media. Besonders für Präventionsberater:innen ist Vertrauen der Schlüssel. Und Vertrauen entsteht durch Wiederholung und persönliche Nähe.

Verbindung zur Zielgruppe und Schwierigkeiten

  • Viele starten nie, weil sie denken: "Wer will schon von mir regelmäßig Mails bekommen?"

  • Oder: "Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll."

  • Außerdem gibt es Unsicherheit: "Wie oft darf ich schreiben, ohne zu nerven?"

Welche Gelegenheit bietet sich, wenn man es richtig macht?

  • Wenn Sie Newsletter-Marketing klug angehen, entsteht ein direkter Kommunikationskanal mit Ihrer Zielgruppe – ganz ohne Werbebudget.

  • Sie etablieren sich als Expertin oder Experte – regelmäßig, planbar und persönlich.

  • Sie schaffen Vertrauen, erhöhen die Kundenbindung und werden öfter weiterempfohlen.

Typische Vorurteile und falsche Einstellungen

  • "Ich habe noch keine große Liste."

    → Jeder fängt klein an mit dem 1. Kontakt. 30 gute Kontakte sind besser als 300 Karteileichen. Ich stelle mir das so vor: Ich kann jede Woche einen Brief schicken an über 1.000 Leute und die lesen ihn gern. Von der Vorstellung her ist das wie ein Saal mit 1.000 Leuten, die etwas von mir hören wollen.

  • "Ich will niemanden nerven."

    → Bieten Sie echten Mehrwert und authentische Inhalte, dann freuen sich Ihre Leser:innen auf Ihre Mails! Seit ich das so aufbaue und auch von mir privat erzähle, erhalte ich viele Antwort-E-Mails. Und: Die Leute können sich ja jederzeit abmelden!

  • "Das bringt doch nichts."

    Das ist ein langfristiger Vertrauensaufbau. Ich kann so direkt meine Kund:innen und Kontakte erreichen.
    Also ich bin immer wieder überrascht, wie viele Leute meinen Newsletter lesen und mir dann auch persönlich erzählen, welche Storys sie da spannend gefunden haben. Genau so soll es sein!

Lösungen & Vorteile

Wie komme ich an die ersten Abonnent:innen?

  • Zuerst kommt mal die technische Aufsetzung. Das ist ja eh klar. Ich arbeite hier mit GetResponse.

  • Dann laden Sie alle Ihre alten Kund:innen und Kontakte direkt per E-Mail ein. Und informieren Sie gleich darüber, welche Themen es geben wird.

  • Schauen Sie, dass Sie ein Website-Plugin integrieren.

  • Sie können auch einen Lead Magnet anbieten – etwa ein hilfreiches PDF im Austausch für die E-Mail-Adresse. Beispiel: "Die 10 besten Tipps für gesunde Führung" als Download.

Wie oft schreiben?

  • Grundsatz: Es ist Ihre Liste, Ihr Newsletter und es sind Ihre Regeln!

  • Es gibt viele Leute, die schon auf der Website stehen haben: "Nur 4 x im Jahr." oder "Nur 12-14x im Jahr".

  • Aber was steckt da dahinter? Die Annahme, dass Leute den Newsletter als Ärgernis ansehen und nicht gestört werden wollen.

  • Aber das Gegenteil ist richtig: Ihr Newsletter muss so gut sein, dass die Leute darauf warten und ihn lesen wollen! Das ist kein Zalando-Newsletter, wo man weiß, dass die wieder 50 Sachen verkaufen wollen.

  • Jeder Newsletter ist ein Kontaktpunkt – und damit eine Möglichkeit, Vertrauen und Beziehung zu stärken.

  • Bei einem Newsletter im Quartal sind das nur 4 Kontaktpunkte pro Jahr.

  • Bei einem wöchentlichen Newsletter haben Sie ca. 50 Kontaktpunkte pro Jahr – das ist spürbar.

  • Mein Tipp: Mindestens monatlich einen Newsletter schicken. Aber besser wöchentlich.

  • Je seltener Sie ihn schicken, desto eher fühlt sich das Gegenüber genervt (Wer war das nochmal? Was wollen die mir verkaufen?).

Was ist mit der Öffnungsrate?

  • Im Durchschnitt liegt diese bei 30–40 % – das heißt, nicht jede:r liest jede Mail.

  • Häufigere Mails = Mehr Chancen, wahrgenommen zu werden.

Die Betreffzeile entscheidet!

  • Bitte kein "Newsletter 01/2026", denn das liest kaum jemand.

  • Stattdessen: Versuchen Sie Neugier zu wecken, z. B. "Warum Ihre Führungskräfte krank führen – ohne es zu merken" oder "Die eine Technik, die Ihre Arbeit leichter macht" oder "7 Tipps für sichere Baustellen im Regen".

  • Das klingt vielleicht für Sie schmierig und nach Clickbait, also so Bild- oder Kronenzeitungsniveau. Aber das funktioniert leider auch am besten ...

Inhalt – was reinschreiben?

  • Da sind verschiedene Strategien möglich.

  • Grundsätzlich: Je seltener der Versand, desto mehr Inhalt muss rein – das wird aber schnell zu viel.

  • Mein Ansatz: Regelmäßig den Newsletter schicken, mit maximal 1–2 Themen pro Newsletter.

  • Ideal: Eine persönliche Geschichte mit fachlichem Impuls verbinden.

  • Persönliche Anekdoten erzeugen Nähe – Leser:innen fühlen sich verbunden und öffnen eher beim nächsten Mal.

  • Ich selbst habe damit meine Öffnungsrate deutlich steigern können.

  • Schreiben Sie bitte einen sinnvollen Text direkt in den Newsletter, nicht als PDF im Anhang wie mein Steuerberater.

Beispiel von mir aus dem Juli 2017:

"Liebe KundInnen, liebe PartnerInnen,

wir hoffen, Sie genießen die Sommerzeit und können Kraft tanken für Ihre nächsten Aufgaben und Projekte! Ruhephasen sind ganz essentiell um auf Dauer gute Leistungen abliefern zu können. [...] Holen Sie sich neue Anregungen und lesen Sie hier unsere neusten Blog-Beiträge rund um die Psyche in der Arbeitswelt:

[...]

Beste Grüße,

das Team von Arbeitspsychologie Jakl"

Das ist ein Negativbeispiel. Das schreibe ich so nicht mehr!

Ich schreibe inzwischen persönlich als Veronika Jakl. Ich schreibe auch keinen Small-Talk mehr, sondern ich komme zum Punkt. Ich will im Newsletter Mehrwert bieten, also einen inhaltlichen Tipp, gute Unterhaltung oder spannende Fakten.

Und am Ende gibt es einen klaren Call-to-action. Also: Was sollen die Lesenden jetzt machen?
Hoffen Sie nicht darauf, dass Sie jemand spannend findet und sich dann auf der Website genauer anschaut, was Sie anbieten. Schreiben Sie es direkt rein: Was soll der nächste Schritt sein von den Lesenden?

Psychologischer Hintergrund – warum funktioniert das so gut?

  • Mere-Exposure-Effekt (Robert Zajonc, 1968):

    → Je öfter wir etwas oder jemanden sehen, desto sympathischer erscheint uns das – auch bei E-Mails!

  • Storytelling aktiviert emotionale Zentren im Gehirn:

    → Geschichten bleiben besser im Gedächtnis als reine Informationen.

Zusammenfassung:

  • Ein Newsletter ist ein wirkungsvolles Marketinginstrument für selbständige Präventionsberater:innen.

  • Beginnen Sie mit Ihren bestehenden Kontakten – laden Sie sie persönlich ein.

  • Schreiben Sie regelmäßig – z. B. wöchentlich – mit 1–2 konkreten Themen.

  • Nutzen Sie starke Betreffzeilen und persönliche Geschichten, um Ihre Öffnungsrate zu erhöhen.

  • Bauen Sie so Vertrauen auf – nachhaltig, authentisch, wirkungsvoll.

Aufgabe der Woche:

Erstellen Sie eine Liste mit mindestens 10 Kontakten, denen Sie eine persönliche Einladung zum Newsletter schicken. Formulieren Sie gleich eine erste Betreffzeile und überlegen Sie ein Thema, das Sie erzählen könnten – am besten mit einer kleinen persönlichen Anekdote.

Feedback und Fragen an Veronika Jakl:
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Veronika Jakl auf LinkedIn:
Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":
Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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