Evaluierung psychischer Belastungen
Der Begriff "Psychische Belastungen" klingt erstmal seltsam. Das klingt nach Krankheit und Burnout. Dabei haben alle von uns psychische Belastungen am Arbeitsplatz! Ich hab sie. Und Sie haben auch welche. Auf dieser Seite lernen Sie Beispiele für psychische Belastungen und Symptome kennen. Und Sie lesen, wie die Evaluierung psychischer Belastungen abläuft.
Auf dieser Seite lesen Sie:
- Was sind psychische Belastungen?
- Was sind psychische Belastungen am Arbeitsplatz?
- Welche Symptome gibt es bei psychischen Belastungen?
- Was ist die Evaluierung psychischer Belastungen?
- Wie testet man psychische Belastungen?
- Welche Maßnahmen helfen gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz?
- Wie oft muss man die Evaluierung psychischer Belastungen machen?
- Wie ist der Ablauf einer Evaluierung psychischer Belastungen?
- Was kostet eine Evaluierung psychischer Belastungen?
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Seit 2013 hat Veronika Jakl mit ihrem Team über 50 Organisationen evaluiert und ist gefragte Ausbildnerin auf diesem Gebiet für die AUVA, AAMP, FVH, imh und weitere Seminar-Anbieter.
Unsere meisten Kunden kommen aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Pharma-Branche, Bauwirtschaft und Metall-Industrie. Lesen Sie dazu gerne unsere Referenzen.
Nehmen Sie mit uns auf und holen Sie sich ein unverbindliches Angebot für die Projektplanung.
Wir freuen uns auf Sie!
Was sind psychische Belastungen?
Psychische Einflüsse, die von außen auf Menschen einwirken, nennt man "psychische Belastungen". Aus wissenschaftlicher Sicht ist dieser Begriff weder positiv noch negativ. Psychische Belastungen sind Faktoren wie Licht, Gegenstände, Interaktion mit anderen Menschen, Ziele, Anzahl der zu erledigenden Aufgaben oder auch die Uhrzeit.
All diese Faktoren wirken auf unsere Psyche ein und werden deshalb "psychische Belastungen" genannt.
Was sind psychische Belastungen am Arbeitsplatz?
Das sind alle psychischen Arbeitsbedingungen, die von außen auf MitarbeiterInnen einwirken und eine Auswirkung auf deren Psyche haben. Das ist ein ganz normale Vorgang. Jede/r von uns ist tagtäglich psychischen Belastungen ausgesetzt. Ich. Und Sie auch.
Auf diesem Bild sehen Sie den Unterschied deutlich: Die vielen Arbeitsaufgaben und die späte Uhrzeit sind die psychischen Belastungen. Die negativen Gedanken und Gefühle sind die psychischen Beanspruchungen.
Hier ein paar weitere Beispiele für psychische Belastungen am Arbeitsplatz:
- Unterstützung durch die unmittelbare Führungskraft (Bekommen Sie Unterstützung, wenn Sie danach fragen?)
- Informationsfluss in der Abteilung (Werden Sie über wichtige Dinge rasch informiert?)
- Handlungsspielraum beim Arbeiten (Können Sie sich die Reihenfolge aussuchen mit der Sie Dinge erledigen?)
- Software (Sind die Programme, mit denen Sie arbeiten, einfach zu bedienen?)
- Kundenkontakt (Sind Ihre Ansprechpersonen immer höflich und freundlich?)
Hier können Sie sich ein konkretes Beispiel mit Arbeitsunterbrechungen anhören:
(Untertitel vorhanden)
Hier gibt es ein Interview mit Veronika Jakl über die psychischen Belastungen in der Bau-Wirtschaft.
Wenn Sie lieber Podcasts hören, dann empfehle ich zu diesem Thema mein Podcast-Interview bei "Der Flaneur" zum Thema "Arbeitsplatz = Stressplatz?".
Hochaktuell sind natürlich psychische Belastungen in Zeiten von Corona. In diesem Webinar bespreche ich welchen Stressfaktoren die Beschäftigten in der Pandemie ausgesetzt sind und was man dagegen tun kann:
Oft sind Führungskräfte der Schlüssel bei psychischen Belastungen. Lesen Sie hier warum.
Welche Symptome gibt es bei psychischen Belastungen?
Die Auswirkungen von psychischen Belastungen können positiv oder negativ sein. Je nachdem, ob die Arbeitsbedingung stressig oder motivierend ist.
Diese Auswirkungen werden in der Arbeitspsychologie "psychische Beanspruchung" genannt.
Hier ein paar Beispiele für positive und negative Beanspruchungen:
- Gefühl von Stress
- Sich aktiv fühlen
- Psychisch ermüdet sein
- Motiviert sein
Viele Menschen haben auch körperliche Symptome bei Stress am Arbeitsplatz - zum Beispiel:
- Muskelverspannungen im Nacken
- Rückenschmerzen
- Bauchkrämpfe
- Schweißausbrüche
- Schlafstörungen
Natürlich haben psychische Belastungen unterschiedliche Auswirkungen auf MitarbeiterInnen - je nach dem, welche Erfahrung, welche Persönlichkeit und welche Tagesverfassung sie haben.
Menschen, die schon seit 10 Jahren gut in ihrem Job sind, über eine hohe Resilienz (=psychische Widerstandsfähigkeit) und emotionale Stabilität verfügen, werden wahrscheinlich weniger schnell gestresst sein von psychischen Arbeitsbedingungen.
Und Beschäftigte, die immer nur das Negative sehen, erst seit 6 Monaten in dem Beruf arbeiten und bei Stress schnell aufgeben, die werden durch 10 ungelesene E-Mails wahrscheinlich stark unter Druck sein.
Hier ein paar Beispiele für organisationale Symptome, die man mit schlechten psychischen Belastungen am Arbeitsplatz in Verbindung bringen kann:
- Hektik (durch hohen Zeitdruck)
- Viele Fehler, die beim Arbeiten passieren (z.B. wegen ständigen Unterbrechungen oder unklaren Arbeitsaufgaben). Lesen Sie dazu ein konkretes Beispiel aus einer Metallverarbeitung.
- Krankenstände (Langzeitkrankenstände durch psychische Erkrankungen wie Burnout oder auch Kurzzeit-Krankenstände, um das Wochenende zu verlängern)
- Konflikte im Team (durch unfaire Arbeitsaufteilung)
- Beschwerden von KundInnen (z.B. wegen schlechter Absprachen untereinander oder fehlenden Informationen)
- Kündigung durch MitarbeiterInnen / Fluktuation
Was ist die Evaluierung psychischer Belastungen?
Das Österreichische ArbeitnehmerInnengesetz verpflichtet seit 01.01.2013 alle ArbeitgeberInnen explizit, dass eine Evaluierung psychischer Belastungen durchgeführt werden muss. Dabei müssen die psychischen Arbeitsbedingungen an allen Arbeitsplätzen festgestellt und beurteilt werden.
Dabei geht es um 4 verschiedenen Themenbereiche:
- Arbeitsumgebung und Ausstattung
- Arbeitsaufgaben
- Organisation und Arbeitszeiten
- Sozial- und Organisationsklima
(Untertitel vorhanden)
Bei dieser Evaluierung arbeitsbedingter psychischer Belastungen müssen verschiedene Vorschriften eingehalten werden, damit sie auch vom Arbeitsinspektorat anerkannt wird und gültig ist. Die genauen Vorgaben kommt von ASchG, DokVO, ZAI-Leitfaden und EN ISO 10075.
Wer darf so eine Evaluierung machen? Und wie hängt das mit der sicherheitstechnischen Evaluierung zusammen? Darüber habe ich in diesem Podcast-Interview mit "Arbeitsschutz kompakt" gesprochen.
Wichtig: Bei der Evaluierung psychischer Belastungen werden die Arbeitsbedingungen untersucht und nicht die Auswirkungen auf die MitarbeiterInnen. Es wird also kein "Burnout-Level" gemessen, sondern unter anderem der vorhandene Zeitdruck.
Lesen Sie hier alles über die Mythen rund um die Evaluierung psychischer Belastungen!
Seit 2013 hat Veronika Jakl mit ihrem Team über 50 Organisationen evaluiert und ist gefragte Ausbildnerin auf diesem Gebiet für die AUVA, AAMP, imh und weitere Seminar-Anbieter. Unsere meisten Kunden kommen aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Pharma-Branche, Bauwirtschaft und Metall-Industrie. Lesen Sie dazu gerne unsere Referenzen.
Wenn Sie eine Evaluierung psychischer Belastungen in Ihrem Unternehmen machen wollen, melden Sie sich gerne hier bei uns!
Wie testet man psychische Belastungen?
Dabei setzen wir unterschiedlichste, arbeitspsychologische Messverfahren ein, um ein umfassendes Bild über die Arbeitsbedingungen in einem Bereich zu bekommen. Alle eingesetzten Tests müssen dabei der ÖNORM / DIN EN ISO 10075-3 entsprechen, da dies die Vorgabe des Zentral-Arbeitsinspektorats (ZAI) ist.
Es gibt hier folgende Varianten:
- Schriftliche Fragebögen (Online oder in Papier-Form z.B. BASA II oder KFZA von der AUVA). Hier erzählt Ihnen Veronika Jakl, ob Befragungen immer geeignet sind.
- Einzelinterviews oder Beobachtungsinterviews mit Checklisten (z.B. EVALOG von der AUVA). Sehen Sie hier ein Video über den Ablauf eines Beobachtungsinterviews.
- Gruppendiskussionen (z.B. ABS-Gruppe). Ist das die beste Methode? In diesem Video gibt es die Antwort!
Jedes Instrument hat dabei seine spezifischen Einsatzbereiche und Vorteile. Häufig werden auch mehrere Messverfahren dabei innerhalb eines Unternehmens kombiniert.
Schauen Sie sich hier gerne die kleine Übersicht mit den Vorteilen und Nachteilen jeder Methode an:
(Untertitel vorhanden)
Wichtig: Jeder Arbeitsplatz wird separat evaluiert. Es gibt dann nicht 1 Gesamtauswertung, sondern 1 Auswertung für die Buchhaltungsabteilung, 1 Auswertung für den Außendienst, 1 Auswertung für die Logistik, 1 Auswertung für die Abteilungsleitungen, und so weiter.
Welche Arbeitsplätze hier getrennt voneinander getestet werden, legen wir gemeinsam mit Ihnen zu Beginn bei der Projektplanung fest.
Kann man psychische Belastungen tatsächlich genau so messen wie Lärm?
Und warum hat das nichts mit Stress aufgrund der Familiensituation zu tun?
Darüber habe ich in diesem Podcast-Interview gesprochen.
Welche Maßnahmen helfen gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz?
Das kann man leider nicht so allgemein beantworten, weil die Maßnahmen natürlich zum Stressfaktor passen müssen. Gute Maßnahmen setzen an der Quelle des Problems an und wirken kollektiv, also für so viele Beschäftigte wie möglich.
Schauen Sie sich dazu gerne dieses Beispiel an, wo die MitarbeiterInnen genervt waren von ständiger Job-Rotation:
(Untertitel vorhanden)
Eine Grundregel, die ich immer einsetze beim Planen von Maßnahmen, ist das "STOP-Prinzip". Es besagt, dass man in dieser Reihenfolge nachdenken sollte über Lösungen:
- Substitution (Kann man die Quelle des Stresses beseitigen?)
- Technische Maßnahmen (z.B. bessere Software oder andere Zimmer-Einrichtung)
- Organisatorische Maßnahmen (z.B. andere Arbeitseinteilung)
- Personenbezogene Maßnahmen (z.B. Training oder Coaching)
Sie wollen konkrete Beispiele?
- Lesen Sie hier wie man das STOP-Prinzip gegen Stressfaktoren in der Physiotherapie-Ambulanz einsetzt.
- Hier gibt es Maßnahmen gegen Lärm in einem Ärztezentrum.
- Kann man etwas dagegen tun, wenn die Führungskraft die psychische Belastung ist? Ja! Ein reales Beispiel können Sie dazu in diesem Blogbeitrag lesen.
- Maßnahmen, die kollektiv wirksam sind, wirklich auch nachhaltig und langfristig. Lesen Sie hier ein Beispiel aus dem Kundenservice einer Dienstleistungsfirma.
Viele Beispiele finden Sie auch in diesem Buch von Veronika Jakl:
Aktiv führen - So schaffen Sie motivierende Arbeitsbedingungen
Wichtig: Die meisten Maßnahmen kosten kein Geld, sondern zielen darauf ab, wie man Arbeit stressfreier und effizienter gestalten kann.
Wie oft muss man die Evaluierung psychischer Belastungen machen?
Das Gesetz (AschG) definiert keinen konkreten zeitlichen Rahmen, wann die Maßnahmenüberprüfung oder die Wiederholung stattfinden muss. Als praxistauglich hat sich ein Zeitraum von ein bis zwei Jahre nach der Erstevaluierung psychischer Belastungen erwiesen.
Auf jeden Fall sollte die vorhandene Evaluierung überprüft werden, wenn...
- ...sich organisatorisch viel verändert hat (z.B. neue Abteilungen)
- ...viele Führungskräfte gewechselt haben.
- ...auffällig mehr Konflikte auftreten.
- ...es einen Gewaltübergriff gab (Überfall, Aggression von KundInnen, ...).
- ...sich KundInnen überdurchschnittlich oft beschweren.
- ...es einen schweren Arbeitsunfall gab.
- ...es das Arbeitsinspektorat verlangt.
Melden Sie sich gerne bei uns telefonisch oder per E-Mail und holen Sie sich eine individuelle Empfehlung von der erfahrenen Arbeitspsychologin Veronika Jakl.
Wie läuft eine Evaluierung psychischer Belastungen ab?
Die Evaluierung verläuft im Detail natürlich sehr unternehmensspezifisch ab, jedoch gibt es einige Eckpfeiler, die von uns bei allen Projekten eingehalten werden:
- Gemeinsame Projektplanung mit Arbeitspsychologin, Geschäftsführung, Präventivfachkräften und Personalvertretung: Festlegung der Tätigkeitsgruppen, der Messverfahren und des Zeitplans
- Information aller MitarbeiterInnen über das Projekt
- Ermittlung und Beurteilung durch Arbeitspsychologin (mittels Befragung, Beobachtungsinterviews oder Gruppendiskussionen)
- Lösungsorientierte Ergebnisbesprechung mit den Führungskräften und der Steuerungsgruppe
- Gemeinsame Maßnahmenfestlegung
- Information aller MitarbeiterInnen über die Ergebnisse und Umsetzung der Verbesserungen
Lesen Sie hier die 3 größten Fehler bei einer solchen Evaluierung, die Sie nicht machen sollen!
Und hier gibt es einen konkreten Ablauf von einer kleinen Tischlerei.
Was kostet eine Evaluierung psychischer Belastungen?
Das hängt von 2 Faktoren ab:
- Anzahl der Arbeitsplätze (auch Tätigkeitsgruppen genannt). Es macht einen Unterschied, ob 50 MitarbeiterInnen alle das Gleiche machen und die gleiche Führungskraft haben (z.B. wie in einem Call-Center) oder ob sie unterschiedliche Aufgaben haben und in verschiedenen Abteilungen arbeiten.
- Eingesetzte Messverfahren. Die halb-automatische Auswertung nach einer Online-Befragung ist natürlich günstiger als Gruppen-Workshops oder individuelle Interviews mit den Beschäftigten. Jedoch können nicht in allen Bereichen Befragungen eingesetzt werden (z.B. zu kleine Gruppen). Und bei kritischen Ergebnissen empfiehlt sich auch nach einer schriftlichen Befragung oft eine tiefere Analyse in Gesprächen.
Deshalb ist es nicht möglich nur aufgrund der Anzahl der Beschäftigten eine Kostenschätzung abzugeben.
Seriöse Anbieter, wie Arbeitspsychologie Jakl, werden deshalb IMMER vor der genauen Kalkulation eine Projektplanung machen.
Sollen Sie die Evaluierung hausintern machen oder an eine externe Arbeitspsychologin vergeben?
Lesen Sie hier diese Entscheidungshilfe!
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Seit 2013 hat Veronika Jakl mit ihrem Team über 50 Organisationen evaluiert und ist gefragte Ausbildnerin auf diesem Gebiet für die AUVA, AAMP, imh und weitere Seminar-Anbieter. Unsere meisten Kunden kommen aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Pharma-Branche, Bauwirtschaft und Metall-Industrie. Lesen Sie dazu gerne unsere Referenzen.
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