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MEDIZIN populär: Von der Notlösung zum Erfolgsmodell

Seit März 2020 ist das Arbeiten von daheim für viele Menschen Alltag. Wobei das Homeoffice auch Chancen bietet. Ein Text in "MEDIZIN populär" geht 10 Fragen zu diesem aktuellen Thema nach und unter anderem gibt die Arbeitspsychologin Mag. Veronika Jakl Antworten darauf. 

Ein Artikel mit einem Interview mit Veronika Jakl, erschienen in "MEDIZIN populär", von Mag. Natascha Gazzari

Für die Psychologin Veronika Jakl ist ein Vorteil des Homeoffice, dass "... ein selbstbestimmtes und konzentriertes Arbeiten ermöglicht" wird. "Es gibt keine Unterbrechungen durch Kollegen, die kurz einmal ins Büro reinschauen". Unter der Voraussetzung eines eigenen Bürozimmers und keiner betreuungspflichtigen Kinder schätzen die meisten ArbeitnehmerInnen die Ruhe zu Hause.

Veronika gibt auch gute Tipps für den Arbeitsalltag im Homeoffice: "Ich empfehle auf jeden Fall, sich sinnvoll anzuziehen und nicht den ganzen Tag im Pyjama oder in der Jogginghose zu bleiben, auch wenn es sehr gemütlich sein mag". Denn: "Das Outfit sollte so gewählt werden, dass man sich bei einem spontanen Videoanruf des Chefs nicht schämen muss." Der Kleidungswechsel führt auch dazu, dass man geistig von Privat- auf Arbeitszeit umstellt. "Verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit, kann dies langfristig zu einer unregulierten Dauererreichbarkeit führen". Deshalb wird eine klare Trennung empfohlen.

Gewohnheiten aus dem Büroalltag (z.B. Kaffee holen) können helfen auch beim Arbeiten daheim eine Struktur zu schaffen. "Es kann auch nützlich sein, sich am Abend eine To-do-Liste für den nächsten Tag zu schreiben. Sie hilft dabei, am Abend besser abschalten zu können und erleichtert in der Früh den Start in die Arbeit", regt Veronika Jakl an.

Sie weiß aber auch, dass die sozialen Kontakte leiden, wenn ArbeitnehmerInnen mehr als die Hälfte der Arbeitszeit von zu Hause aus arbeiten. Denn informelle Unterhaltungen mit KollegInnen (z.B. kurzes Tratschen am Gang oder in der Kaffeeküche) dienen dem Informationstransport. Ein Versuch die fehlenden Kontakte auszugleichen, könnte sein, dass man diese in Telefonkonferenzen einplant.

"Studien haben gezeigt, dass die Sozialbeziehungen durch permanentes Homeoffice schlechter werden und dass die Menschen mehr Erschöpfungserscheinungen zeigen", sagt die Expertin. Die Gründe liegen in zunehmenden Familienkonflikten und der ständigen Erreichbarkeit. Man kann hier aber entgegenwirken, indem man klare Strukturen schafft und fixe Arbeitszeiten festlegt.

Sabine Schiefer

Office Management von Arbeitspsychologie Jakl

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