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Selbstständige Mama - Die ersten 6 Monate

Seit 6 Monaten bin ich Mutter: Wie habe ich mich darauf vorbereitet? Wie waren die ersten Monate?

Wie habe ich mich vorher vorbereitet?

  • Ich habe mir selbst VORHER überlegt, wie ich arbeiten und leben will! Das hat lange gedauert.
  • Ich bin seit über 10 Jahren selbstständig. Da habe ich viel Routine und auch StammkundInnen, die regelmäßig Aufträge anfragen.
  • StammkundInnen und laufenden KundInnen habe ich Bescheid gesagt (rund um die 20. Schwangerschaftswoche).
  • In meiner Online-Akademie habe ich natürlich ebenfalls Bescheid gegeben.
  • Ich habe viele Podcast-Episoden vorab aufgezeichnet.
  • Die Akademie-Inhalte habe ich so geplant, dass es für mich OK ist. Die Arbeit soll ja an den Menschen angepasst werden und nicht umgekehrt.
  • Ich habe meine Assistentin eingeschult und so viel wie möglich delegiert.
  • Ich hatte einen klaren Zeitplan: Ab wann ich keine Vor-Ort-Termine mehr mache, ab wann der Wiedereinstieg sein wird und wie viel, was meine Mitarbeiterin in der Zwischenzeit macht (weiter beschäftigen: Online-Befragungen, Akademie betreuen, Podcast-Episoden bearbeiten, ...) usw.

Als unser Baby da war:

  • Nach dem Platzen der Fruchtblase: Ich habe meiner Assistentin Sabine geschrieben, dass ich jetzt nicht mehr erreichbar bin (am Vortag haben wir noch telefoniert).
  • Nach ein paar Tagen: Im Akademie-Forum und auf Social Media habe ich während dem stundenlangen Stillen gelesen.
  • Nach 2,5 Wochen: Thrombose und Lungenembolie.
  • Als ich dann – wie der Papa-Monat meines Partners vorbei war - allein daheim war nach 4 Wochen: Da war es mühsamer! Ich war selbst für mein Essen verantwortlich, niemand hat geschaut, wenn ich am WC war und das Baby gleichzeitig gebrüllt hat, in der Früh musste ich uns beide anziehen, ...
  • Gelernt habe ich im 2. Lebensmonat, wie ich den neuen Tagesablauf gestalte.
  • Nach 3 Monaten:
    • Da habe ich dann damit begonnen Termine am Handy zu vereinbaren mit Speakern für den Online-Kongress "Pioniere der Prävention" im August.
    • Statt Videocalls habe ich dann bei den Spaziergängen mit dem Kinderwagen telefoniert, z.B. mit einem Stammkunden über dessen BGM oder mit Speakern für den Kongress über deren Vortragskonzept.
    • Wenn ein fixer Termin für ein Telefonat oder ein Stammtisch in der Akademie "Pioniere der Prävention" war: Dann habe ich eine der Omas babysitten lassen für eine Stunde. Dafür haben wir das Kind daran gewöhnt ab & zu Muttermilch aus dem Fläschchen dafür zu trinken.
    • Es kommen viele Anfragen herein, aber ich bleibe standhaft und nehme ab Herbst nur StammkundInnen (schon vorher vereinbart) und ab Frühjahr 2023 dann wieder NeukundInnen (dann ist mein Kind ein Jahr alt).
    • Was süß ist: Einige StammkundInnen haben sich mit der Bitte nach Feedback oder kurzen Tipps gemeldet, obwohl sie wussten, dass ich daheim bin mit unserer Tochter. Da fühle ich mich geschmeichelt, nicht genervt. Denn ich habe den Eindruck, dass sie mich weiterhin als wertvolle Sparringspartnerin sehen und nicht als reine Hausfrau und Mutter.
    • Kleine Ausnahmen habe ich gemacht: Sehr interessante Online-Vortragsanfragen, wo ich die Folien schon hatte und nichts Neues mehr produzieren musste, habe ich angenommen (aber immer unter der Voraussetzung, dass die Großeltern Zeit hatten zum Aufpassen).
    • Wir haben großes Glück: 4 Großeltern sind vorhanden, in Pension und wohnen alle im gleichen Bezirk in Wien und sind auch körperlich gut beisammen.
  • Nach 4 Monaten:
    • Da habe ich gestartet mit den intensiven Vorbereitungen für den Online-Kongress. Das war viel später als die Jahre davor, aber dafür habe ich ja jetzt schon mehr Routine, denn er findet schon zum 4. Mal statt. Ich mache das am Handy während meine Tochter auf mir schläft, wenn die Großeltern gerade da sind oder wenn mein Partner daheim ist.
    • Und wir haben uns vorbereitet auf den Tausch der Elternzeit: Weil im Juli & August arbeite ich und mein Partner ist daheim.
    • Außerdem habe ich bereits Vorbereitungen für den Herbst getroffen: Termine mit StammkundInnen vereinbart, denen ich versprochen habe, Projekte weiter- oder durchzuführen.
    • Ich habe immer geglaubt, ich werde eine super-coole Mama. Aber in Wirklichkeit habe ich immer ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich nicht beim Kind war und war unruhig. Cool sein muss ich noch üben ... Aber jetzt wird es besser …
  • Ende des 1. Halbjahres:
    • Nun im Sommer arbeite ich Vollzeit und mein Partner ist in Elternzeit.
    • Ich bereite intensiv die Projekte im Herbst und den Online-Kongress vor. Ich schaue, dass ich jetzt so viel als möglich mache.

Viele sagen ja: "Ich will schon mal Kinder, aber ich kann mir das als Selbstständige nicht vorstellen." Für mich ist wichtig: Was werde ich am Ende meines Lebens mehr bereuen? Dass ich einige Zeit, einige Monate/Jahre, weniger gearbeitet habe? Oder dass ich kein Kind bekommen habe?

Und als Selbstständige habe ich einen riesigen Vorteil, denn ich kann meinen Job an mein Privatleben anpassen! Und deswegen finde ich diese Kombination aus Mama-sein und Unternehmerin ideal. Das ist für mich viel flexibler, als es wäre, wenn ich angestellt wäre.

 

Weitere Empfehlung:

Episode 54: "Selbstständig mit Kind - Tipps von PräventionsexpertInnen"

Und wenn Sie bereit sind, Ihre Überzeugungskraft zu steigern und sich auszutauschen mit einem großen Netzwerk von KollegInnen aus der betrieblichen Prävention: Schauen Sie vorbei unter www.PioniereDerPraevention.com . Denn wir wissen beide: Um wirklich etwas zu bewegen in Arbeitssicherheit & Gesundheit braucht es mehr als Fachwissen!

Feedback und Fragen an Veronika Jakl:
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Hier geht es zur Online-Akademie "Pioniere der Prävention":
Veronika Jakl

Arbeitspsychologin, Autorin ("Aktiv führen") und Gastgeberin bei den "Pionieren der Prävention".

Begleitet seit 12 Jahren Organisationen dabei motivierende Arbeitsbedingungen zu schaffen und psychische Belastungen zu reduzieren. 
Unterstützt PräventionsexpertInnen, die wirklich etwas bewegen wollen.

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